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Freitag, 23. Dezember 2011

Wenn Urheberrecht zur Zensur missbraucht wird

Die Freiheit des Netzes ist wieder einmal bedroht. Im U.S. Repräsentantenhaus wird zur Zeit über den so genannten "Stop Online Piracy Act" (kurz SOPA) beraten. Hinter diesem relativ harmlosen Namen verbirgt sich jedoch ein Gesetz, durch welches alle Websites staatlich zensuriert und blockiert werden könnten, die gegen bestehendes Copyright verstoßen und auch ausländische Provider (!) verpflichten würde, diese Seiten zu sperren.

Das Urheberrecht ist von der Idee her eine gute Sache und sollte die Rechte der Künstler an ihrem geistigen Eigentum sichern. In den letzten 2 Jahrzehnten wurde dieses Recht jedoch zum Leid der Kunstschaffenden ausgehöhlt und ist mehr und mehr zu einem Knebelwerkzeug der Unterhaltungsindustrie verkommen. Mit dem SOPA wäre es möglich, Provider zu zwingen z.B. ein Blog vom Netz zu nehmen, auf dem irgendeine Art von nicht rechtefreiem Material weiterverbreitet wird - das kann ein Bild sein, ein Youtube-Video usw. Die Folge könnte sein, dass nur noch Seiten von Firmen in den Suchergebnissen aufscheinen und der Rest wegen Urhberrechtsverstößen rausgefiltert wird.

Im Internet hat sich in den letzten Wochen eine breite Front gegen diesen Gesetzesentwurf gebildet. Große Internetkonzerne wie Google, Yahoo oder Facebook sprechen sich dagegen aus, auf diversen Plattformen wie Reddit wurde mit einem "Zensur"-Symbol darauf hingewiesen und Jimmy Wales kann sich vorstellen, als Zeichen des Protests Wikipedia kurzfristig offline zu schalten, was bereits im Oktober in Italien gemacht wurde, um gegen einen ähnlichen Gesetzesentwurf zu demonstrieren.